Mehlspeisenfräulein, für den guten Geschmack

Die Konditorei Mehlspeisenfräulein wurde von zwei jungen Frauen in der Grabenstraße 1, in Graz gegründet. Die beiden lernten sich im Betriebswirtschaft-Studium kennen und entdeckten gemeinsam die Liebe zum Backen. Sie heißen Lisi und Vera und sind bereits Konditormeisterinnen. „Auf meiner Bachelor-Party, in meiner damaligen Wohngemeinschaft, haben Vera und ich entdeckt, dass wir die gleichen Backbücher zu Hause haben“, erzählt Lisi im Interview mit Wolkenkuckuck Redakteurin, Anna Monks. Seit dem backen die Mehlspeisenfräulein gemeinsam und lieben es, neue Rezepte und Techniken auszuprobieren. Damit haben sie großen Erfolg! Sehr stolz sind Lisi und Vera auf den Gewinn der Wedding Awards für 2018 und 2019.

(c) Wolkenkuckuck

Über Hochzeiten freuen sich die Fräulein besonders; nicht nur auf das Entwickeln und Backen der kreativen Torten, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit dem Brautpaar und die Freundschaften, die daraus entstehen. „Letztes Jahr haben wir für ein Brautpaar die Hochzeitstorte gebacken und jetzt haben wir eine Torte, zur Taufe ihres Kindes, im Kühlschrank“, lächelt Vera.

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Die Konditorei “Mehlspeisenfräulein” macht Hochzeitstorten ganz individuell, passend für jedes Brautpaar. Eine frühe Bestellung ist daher sinnvoll, da die Torte dann besser geplant und auf individuelle Wünsche des Paares abgestimmt werden kann.

Auch die Umweltfreundlichkeit ihrer Produkte liegt den Fräulein sehr am Herzen. Wo es möglich ist, wird deshalb wöchentlich und nur die genau benötigte Menge an Zutaten besorgt, um so das Wegwerfen von frischen Lebensmitteln zu vermeiden. Auch auf die Qualität der Zutaten wird sehr viel Wert gelegt. “Wir arbeiten hauptsächlich mit regionalen Zutaten, zum Beispiel kaufen wir die Bioeier aus Graz”, betonen beide.

(c) Wolkenkuckuck

Hochzeitstorten müssen unbedingt frisch sein, daher wird nur nach Graz und Umgebung mit maximal einer Stunde Fahrzeit geliefert. So wie die Torte, sind auch die Preise individuell und beginnen bei 60€.

Damit nicht nur die Optik passt, sondern auch der Geschmack, gibt es private Hochzeitstorten-Verkostungen. Neben diesen privaten Terminen gibt es hin und wieder auch eine Pop-Up-Bakery für alle!

(c) Wolkenkuckuck

Auch unsere Redaktion war am 4. Juli 2020 dabei und hat den Geschmackstest gemacht: “Den haben sie mit Auszeichnung bestanden!”, schmunzeln unsere Redakteurin und Fotografin. Da könnte man direkt neidisch werden. Also nichts wie hin, zu den Mehlspeisenfräulein nach Graz!

Offen gesagt: Von 100 auf 0

Wolkenkuckuck im Gespräch mit Agata Szerlag von Aschaaa Photography über die Auswirkungen von Corona auf die Hochzeitsbranche

“Irgendwann in unserem Leben erreichen wir einen Punkt an dem wir uns fragen, was uns wirklich wichtig ist!” meint Agata Szerlag von Aschaaaphotography.

Die Hochzeitsfotografin reist gerne und viel, wenn es möglich ist, (c) A. Szerlag

Wie in kaum einer anderen Branche kämpfen derzeit Dienstleister*innen der österreichischen und internationalen Eventbranche ums Überleben. Aufgrund der Corona-Pandemie, die um die Welt geht, konnten monatelang geplante Hochzeiten und Events bereits seit Ende Februar nicht mehr abgehalten werden.

“Von 100 auf 0 – da stellt man sich die Frage was einen antreibt, was einen inspiriert und wie man trotz allem seine kreative Ader weiterhin ausleben kann”, bestätigt Agata Szerlag, Gründerin von “Aschaaa Photography”.

2010 erkannte sie ihre große Leidenschaft für das Reisen und die Fotografie und avancierte schnell zu einer gefragten Hochzeitsfotografin.

WK – Wie hat sich für Sie in den letzten zwei Monaten die wirtschaftliche Landschaft verändert?

(c) Aschaaa Photography

Agata Szerlag: Als Hochzeitsfotografin habe ich mich bewusst für ein saisonales Businessmodell entschieden. Von Mai bis Oktober gebe ich Vollgas und arbeite sehr viel. Meistens Hochzeiten, denn das ist mein Kerngeschäft. Im Winter bin ich dafür eher auf Reisen. Ich geniesse das Leben, mache keine Shoots, so wie im Sommer, sondern trete etwas kürzer mit ehemaligen Brautpaaren und kleineren Projekten, wie Babybauch-Fotosessions. Ich brauche ein bisschen Auszeit, um wieder aktiv sein zu können, und gehe es im Frühling ruhig an, etwa mit Verlobungsshootings.

Heuer sieht das völlig anders aus – als die Saison begann und ich mich gerade wieder in die Materie einarbeiten wollte, fotografieren, nach der Kamera greifen; brach die Corona-Pandemie über uns und die Welt herein, und von heute auf morgen war von dem gesamten Geschäft, dass ich geplant hatte, nichts mehr übrig. Alle Hochzeiten von Mai bis Juli 2020 wurden restlos storniert und auch August-Hochzeiten werden langsam verschoben.

WK – Welche pro-aktiven Schritte setzen Sie im Moment in Ihrem Business?

Agata Szerlag: Mein Kerngeschäft findet ja derzeit und bis auf weiteres nicht statt. Die so gewonnene Zeit widme ich meinen bereits bestehenden Brautpaaren; für sie biete ich derzeit eine speziell kuratierte Highlight-Galerie als Hochzeitsbuch zu einem besonderen Preis an.

Das Geschenk, das immer weiter gibt, und gibt, und gibt … bei Aschaaa Photography

Aber man muss auch völlig umdenken. So nutze ich z.B. die Zeit, und gebe Jungfotografen one-on-one Coachings, sodass mehr Hände zur Verfügung stehen, wenn das Kerngeschäft wieder losgeht, und der Rückstand von Hochzeiten aufgeholt werden muss.

WK – Wie fühlen sich Ihre Kunden und wie äußert sich das?

Agata Szerlag: Die Kunden fühlen sich der Situation entsprechend meist völlig überfordert. Sie planen diesen Lebensevent teilweise jahrelang, stecken unheimlich viel Geld, Liebe und Mühe in ihre Hochzeit und dann, durch diesen Virus, ist alles gestrichen.

Ich leide mit allen 2020 Brautpaaren mit. Das ist tatsächlich so, selbst wenn wir Dienstleister uns auch sehr schwer tun. Obwohl auch mich Ängste plagen, verstehe ich meine Aufgabe als Dienstleister in der Hochzeitsbranche darin, Paare zu motivieren und ihnen Hoffnung zu geben. Nach dem Motto “Leute, wir schaffen das alle!”

(c) Aschaaa Photography

WK – Wenn Sie Ratschläge für Kollegen in Industrie und Wirtschaft hätten, wie sie sich kurzfristig in der derzeitigen Krise helfen können, wie würden diese lauten?

Agata Szerlag: Ich bin davon überzeugt, dass man immer positiv sein und bleiben sollte. Negative Energie, wie sie manchmal etwa über Social Media verbreitet wird, das macht einfach einen schlechten Eindruck.

Ich sage immer “Was uns nicht umbringt, stärkt uns”. Und tatsächlich, trotz der enormen Krise, die Corona ausgelöst hat, schaffen Menschen es, gestärkt daraus hervorzugehen, als Gesellschaft und als Unternehmer. Und wenn du trotz dieser Krise dein Unternehmen weiterführen kannst, dann bedeutet das auch, dass du ein gesundes Unternehmen hast.

Mein Rat: Zeigt positive Gefühle. Obwohl mir auch manchmal zum Heulen ist, mache ich das zu Hause. Ich möchte so ein unangenehmes Gefühl nicht an meine Brautpaare weitergeben. Und ich würde mir wirklich wünschen, dass die ganz Branche auch so denkt. Denn gerade die Hochzeitsbranche kann dazu genutzt werden, viel Positives zu verbreiten. Eben nichts Negatives, denn davon haben wir bereits genug.

(c) Aschaaa Photography

WK – Was denken Sie über die Zukunft? Wie, glauben Sie, wird sich die Eventbranche verändert haben, wenn das alles vorbei ist?

Agata Szerlag: Ich glaube, dass wir als Gesellschaft sehr lange brauchen werden, bis die Normalität, wie wir sie bisher gekannt haben, zurückkehrt. Ich glaube auch, dass dieses Gefühl, vorsichtig sein zu müssen, ziemlich lange in unseren Köpfen bleiben wird.

Als positiver Mensch sehe ich der Zukunft recht optimistisch entgegen, obwohl ich bei manchen Teilnehmern der Branche, wie z.B. Hotellerie oder Gastronomie Sorge habe, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.

(c) Aschaaa Photography

WK – Noch eine persönliche Frage – was machen Sie konkret, um in diesen Zeiten entspannt und glücklich zu bleiben?

Agata Szerlag: Glücklich und entspannt zu bleiben – trotz Krise – ist eine sehr wichtige Sache und ich versuche wirklich darauf zu achten, den Tag mit positiver Energie zu starten. Dazu treibe ich sehr viel Sport, mache Dehnungs- und Atemübungen und fahre gern mit dem Fahrrad.

Wenn ich die Möglichkeit dazu habe, gehe ich nach draußen, sitze auf der Bank und genieße die Sonne. Ich versuche auch, mit meinen Mitmenschen immer in Kontakt zu bleiben; mit meinen Lieben hier in Wien, und auch in Polen, meiner Heimat. Dabei video-telefoniere ich oft mit meiner Großmutter, die aufgrund ihres Alters leider hauptsächlich daheim bleiben muss.

Dazu koche ich sehr viel und gern und versuche, meinen Tag zu planen. Den Tag starte ich mit einer To-Do Liste – dann arbeite ich mich systematisch durch die Liste, hake die Punkte ab, die erledigt sind. Das ist es, was mir hilft, den Tag strukturiert zu erleben.

Trotz der Corona-Krise habe ich viele kleine Dinge entdeckt, die mir Freude bereiten. Und ich schätze mein Leben durch diese Krise noch mehr, als ich es bereits davor getan habe. Früher waren viele Sachen einfach selbstverständlich, das ist jetzt völlig anders.

(c) Aschaaa Photography

WK – Gibt es noch etwas, was Sie unseren Lesern gerne mitgeben möchten?

Agata Szerlag: Positive Energie und ein aufmerksames Miteinander ist diei wichtigste und eine absolut coole Sache.

(c) Aschaaa Photography
Aschaaa Photography(c) Aschaaa Photography